Ist Geron immer noch ein Kauf?

Imetelstat wird in der Phase-3-Studie IMerge auf seine Wirksamkeit bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) – einer Gruppe von Blutkrebserkrankungen – untersucht. Diese Blutkrebsarten bestehen aus unreifen Blutzellen im Knochenmark, die nicht wachsen.

Die typische Behandlung dieser Erkrankung besteht in häufigen Bluttransfusionen, um dem Körper gesunde Blutzellen zuzuführen. Die Wirksamkeit von Imetelstat wird daran gemessen, wie lange die Patienten überleben können, ohne Bluttransfusionen zu benötigen (Transfusionsunabhängigkeit).

Die Studie umfasste zwei Gruppen, wobei die erste Gruppe das primäre Ziel einer achtwöchigen Transfusionsunabhängigkeit verfolgte und die zweite Gruppe das Ziel einer 24-wöchigen Transfusionsunabhängigkeit.

Die ersten Ergebnisse der Phase-3-Studie zeigten, dass die mediane Dauer der Transfusionsunabhängigkeit bei den Teilnehmern der achtwöchigen Gruppe fast ein Jahr und bei der 24-wöchigen Gruppe eineinhalb Jahre beträgt.

Dies ist ein hoch signifikantes und klinisch bedeutsames Ergebnis.

Der nächste Schritt für GERN ist die Einreichung des Zulassungsantrags für das Medikament in den USA und der Europäischen Union. Das Unternehmen geht davon aus, dass dies bis Mitte 2023 in den USA und in der zweiten Jahreshälfte in der EU geschehen wird.

Abhängig vom Zulassungsprozess bei der Food & Drug Administration und der Europäischen Arzneimittelagentur könnte Imetelstat bereits 2024 auf den Markt kommen.

Für die USA und die EU prognostiziert GERN einen Spitzenumsatz von 1,2 Milliarden Dollar für die Behandlung.

Inzwischen ist die Aktie jedoch wieder auf etwa 2,65 Dollar gesunken und hat damit einen Großteil ihrer Gewinne wieder eingebüßt. Der Aktienkurs fiel, nachdem das Unternehmen eine zweite Aktienemission im Wert von 198 Millionen Dollar angekündigt hatte.

GERN plant, die daraus erzielten Barmittel zur Finanzierung der Aktivitäten und des Betriebs zu verwenden, die für die Markteinführung seines Medikaments nach der Zulassung irgendwann im Jahr 2024 erforderlich sind.

Obwohl dies den Anteil der bestehenden Aktionäre verwässert, ist die Aktie nach wie vor ein Kauf. Die Zulassung und Markteinführung des Medikaments ist der entscheidende Katalysator, der den Kurs in die Höhe treiben kann und GERN erste Einnahmen bescheren wird.

Dann haben wir noch eine Frage, die ich diese Woche gerne beantworten möchte. Sie kommt von John, der gerne ein Update zu Nautilus Biotechnology (NAUT, ISIN: US63909J1088) hätte.

Das letztendliche Ziel von NAUT ist es, ein Instrument zu entwickeln, mit dem 95 % der Proteine im Proteom einer biologischen Probe kartiert und analysiert werden können – so wie viele Unternehmen heute Instrumente anbieten, mit denen die Gene eines menschlichen Genoms analysiert werden können.

Da es sich bei der Proteomik noch um ein junges Fachgebiet handelt, gibt es aktuell keine Nachrichten, welche die Aktie beflügeln könnten. Das Unternehmen macht jedoch gute Fortschritte und scheint keine operativen Probleme zu haben.

Auf der Grundlage aktueller Schätzungen rechnet NAUT mit einer vollständigen kommerziellen Einführung seines Instruments im Jahr 2024. Zu diesem Zeitpunkt wird das Unternehmen mit dem Verkauf an Kunden wie Pharmaunternehmen, Forschungseinrichtungen und Diagnostikdienste beginnen.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass NAUT das letzte Quartal mit 324 Millionen Dollar an Barmitteln abgeschlossen hat, was ausreicht, um den Betrieb bis 2025 zu finanzieren. Die schlechte Nachricht ist, dass es keinen wirklichen Katalysator für die Aktie gibt, bis das Unternehmen 2024 seine Proteomik-Plattform auf den Markt bringt und erste Einnahmen daraus erzielt.

Wir werden Sie also weiterhin auf dem Laufenden halten, wie es um diese Aktie bestellt ist.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, dann wenden Sie sich an Kundenservice@Anlegerverlag.de. Ich versuche die Fragen dann in meinen kommenden Videos zu beantworten.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.

Herzliche Grüße

Ian King
Chefanalyst Ian Kings 1000%-Chancen