Handeln Sie mutig und überlegt – Wir verkaufen 3 Aktien

Lieber Leser,

es ist eigentlich kontraintuitiv, aber einige der weltweit erfolgreichsten Tech-Disruptoren sind in Bärenmärkten entstanden. Sehen Sie sich Apple und Microsoft an. Die beiden größten Technologieunternehmen der Welt wurden in der Rezession während des Ölembargos 1975 gegründet.

Apple wurde ausgerechnet in der Garage von Steve Jobs geboren. Während der Dot.com-Rezession im Jahr 2001 entwickelte sich Apple dann zu dem Unternehmen, das wir heute kennen.

Netflix war während der Dot-Com-Blase ebenfalls ein relativ unbekanntes Unternehmen. Das Unternehmen überlebte, florierte und kann heute auf über 220 Millionen Abonnenten verweisen. Das Gleiche gilt für Airbnb, Uber, Venmo, Strava, Pinterest und Instagram.

Alle diese Tech-Giganten wurden während der Rezession nach der Finanzkrise von 2008 bis 2009 gegründet!

Es lässt sich nicht leugnen, dass wir gerade eine schwierige Zeit für Investoren erleben. Sie könnten den Drang verspüren, „abzuwarten“. Aber in Wirklichkeit werden viele Aktien in einigen Jahren wieder neue Höchststände erreichen.

Wenn Sie an der Seitenlinie sitzen, verpassen Sie etwas. Gerade sind die größten Disruptoren der Zukunft im Angebot.

Und was machen die besten Investoren der Welt? Sie sitzen diesen Markt definitiv nicht aus. Sie stürzen sich sogar darauf. Und die Geschichte lehrt uns, dass mutige Investoren in harten Zeiten wie diesen, den Grundstein ihres Reichtums gelegt haben.

Sir John Templeton machte sein Vermögen, indem er in den schlimmsten Tagen der Weltwirtschaftskrise Aktien aufkaufte. Dann, Jahrzehnte später (im Alter von 88 Jahren), kassierte er weitere 86 Millionen Dollar, als die Dot.com-Blase platzte.

Paul Tudor Jones baute einen Großteil seines 7-Milliarden-Dollar-Vermögens am Schwarzen Montag 1987 auf. David Tepper hat nach der Krise von 2008 7 Milliarden Dollar an Gewinnen eingefahren.

Sogar mein eigener Hedgefonds, Peahi Capital, stieg in den schlimmsten Tagen der Krise 2008 in die Höhe. Der Schlüssel zu jeder Art von Gewinn ist es, wieder ins Spiel zu kommen und den Mut zu haben zu investieren.  Dazu gehört es auch, das Depot manchmal auszudünnen, um sich auf die besten Chancen zu konzentrieren. Das tun wir heute, indem wir drei Aktien verkaufen: WM Technology, Oncorus und Azure Power.

Stellen Sie sich Ihr Portfolio wie einen Obstbaum vor. Um die größtmöglichen, süßen Früchte (d.h. Gewinne) zu ernten, müssen wir manchmal tote Äste abschneiden – diejenigen, die nicht tragen.

Heißt das nun, dass ich alles vorhersagen kann, was möglicherweise nach den Verkäufen passieren könnte? Nein. Ich bin Finanzfachmann, kein Wahrsager. (Und wenn Ihnen jemand sagt, dass er eine Kristallkugel hat, um die Märkte vorherzusagen, sollten Sie schnellstmöglich davonlaufen).

Ich könnte mich irren. Es ist möglich, dass eine Aktie steigt, nachdem wir verkauft haben. Aber wir dürfen uns davon nicht lähmen lassen. Wir müssen mutige Entscheidungen treffen, um am Ende erfolgreich zu sein.

Ich verspreche Ihnen eines: Ich verkaufe nie, nur um zu verkaufen.

Für die Verkäufe dieser Woche sind mein Team und ich die Liste sogar viermal durchgegangen, um absolut sicher zu sein, dass es sich um die Aktien handelt, die wir streichen wollten. Wir haben uns an den Daten orientiert. Denn nur die harten Fakten können unsere Investmententscheidungen besser machen.

Ich will jetzt auf die drei Unternehmen, die wir heute verkaufen, etwas detaillierter eingehen.

WM Technology (MAPS, ISIN: US92971A1097) bietet Cannabis-Einzelhändlern Softwarelösungen für ihre Bedürfnisse in den Bereichen E-Commerce und Compliance. Die Cannabisbranche leidet derzeit unter einem Überangebot und einer nachlassenden Nachfrage aufgrund von makroökonomischen Problemen, wie der Inflation.

Das Überangebot hat zum Wachstum des illegalen Marktes für Cannabisprodukte geführt. Diese Verkäufer können die Preise unterbieten, die von den auf der Plattform von WM Technology registrierten legalen Unternehmen angeboten werden. Aufgrund des Nachfragerückgangs sind mehrere Einzelhändler auf der Plattform nun nicht mehr in der Lage, für die Dienstleistungen des Unternehmens zu bezahlen. Daraufhin hat WM diese Unternehmen von der Plattform entfernt.

Dieses Problem wird sich wahrscheinlich fortsetzen, wenn sich das makroökonomische Umfeld verschlechtert. In Anbetracht der fortgesetzten Zinserhöhungen der US-Notenbank und des steigenden Risikos einer Rezession ist dies sehr wahrscheinlich. All dies führt dazu, dass sich das Umsatzwachstum in naher Zukunft verlangsamen wird, ohne dass es nennenswerte Chancen für eine Trendwende gibt. Deshalb verkaufen wir WM Technology, um uns zu schützen.

Oncorus (ONCR, ISIN: US68236R1032) ist ein Biotech-Unternehmen, das virale Immuntherapien zur Behandlung verschiedener Krebsarten entwickelt. Die Aktie haben wir in das Portfolio aufgenommen, um von den Gewinnen des boomenden Marktes für virale Immuntherapien zu profitieren. Dies ist zwar immer noch ein vielversprechender Markt, aber Oncorus kommt langsamer voran als erwartet.

Der führende Medikamentenkandidat von Oncorus zur Behandlung von Melanomen befindet sich immer noch in der Phase 1 der Tests, und das Unternehmen hat seit fast einem Jahr keine wichtigen Studien-Updates zu seinen Medikamenten vorgelegt.

Bei dem derzeitigen Tempo würde es mindestens drei weitere Jahre dauern, bis das Unternehmen in der Lage ist, seine Medikamente zu vermarkten und erste Einnahmen zu erzielen. Und es ist kein wichtiger Katalysator am Horizont zu erkennen, der die Aktie in absehbarer Zeit in eine andere Richtung lenken könnte. Deshalb verkaufen wir Oncorus.

Azure (ARZE, ISIN: MU0527S00004) wurde zu Beginn des Jahres von einem Whistleblower in Atem gehalten. Es gab Enthüllungen zu angeblichen Sicherheits- und Qualitätsproblemen in den Anlagen einer Tochtergesellschaft. Dabei wurde auch über Manipulation von Projektdaten und Fehlverhalten von Mitarbeitern berichtet.

Da Azure damit beschäftig ist, diese Probleme zu untersuchen und zu beheben, hat das Unternehmen die Einreichung seines Formulars 20-F verschoben. Das ist das Äquivalent eines Jahresberichts für ein ausländisches Unternehmen, das an den US-Börsen notiert ist.

Nach diesen Ereignissen ist der CEO des Unternehmens zurückgetreten. Dies war bereits der zweite CEO-Wechsel innerhalb eines Jahres.  Dies geschah im August, und das Unternehmen hat sein Formular 20-F noch immer nicht veröffentlicht oder einen Zeitplan für dessen Veröffentlichung vorgelegt.

In der Zwischenzeit hat sich die Aktie des Unternehmens nach dem anfänglichen Schock über diese Nachricht um über 40 % erholt. Wir nutzen den Kursanstieg, um jetzt aus der Aktie auszusteigen. Die Ungewissheit rund um das Unternehmen und die mangelnde Transparenz zwingen uns zu diesem Schritt.

Bevor ich mich für heute verabschiede, möchte ich Sie über eine weitere Position aus unserem Depot informieren.

Nikola (NKLA, ISIN: US6541101050) hat sein Umtauschangebot für die Aktien von Romeo Power (RMO, ISIN:US7761531083) abgeschlossen.

Am Ende der Angebotsfrist verfügte Nikola über rund 93,16 Millionen Aktien (50,1 %) der Romeo-Stammaktien. Nikola wird nun mit der Übernahme von Romeo fortfahren, bei der eine neu gegründete Tochtergesellschaft von Nikola mit Romeo verschmolzen wird.

Der Handel mit Romeo-Aktien wurde am Freitag, den 14. Oktober, an der New Yorker Börse eingestellt. Alle noch ausstehenden Romeo-Aktien werden annulliert und in das Recht auf Nikola-Aktien gemäß den ursprünglichen Bedingungen des Umtauschangebots umgewandelt. Das bedeutet, dass alle Aktionäre, die das Umtauschangebot nicht angenommen haben, nun das gleiche Angebot von 0,1186 NKLA-Aktien pro RMO-Aktie erhalten können.

Wie ich bereits in unserem letzten Update vorgeschlagen habe, empfehle ich Ihnen, die Aktien anzudienen, d.h. Ihre Aktien an Nikola zu verkaufen. In Zukunft werden unsere RMO-Aktien im Portfolio in NKLA-Aktien umgewandelt. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, wenn dies geschieht. Halten Sie diese Position weiterhin.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.

Herzliche Grüße

Ian King
Chefanalyst, Ian Kings 1000%-Chancen