Vehicle-to-Grid-Technologie steht vor dem Durchbruch

Die Art und Weise, wie wir unsere Welt mit Energie versorgen, wird sich im nächsten Jahrzehnt dramatisch verändern. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie haben Sonnenkollektoren auf Ihrem Dach, die Ihr Haus und Ihr Elektrofahrzeug aufladen. Sobald Sie aus der Garage fahren, haben Sie eine voll aufgeladene Batterie auf Rädern – ein mobiler Energiespeicher!

Wenn Sie zur Arbeit kommen, schließen Sie das Auto an eine Ladestation an. Aber anstatt Ihr Auto aufzuladen, verkaufen Sie die Solarenergie, die Sie umsonst (von der Sonne) erhalten haben. Sie verkaufen sie zurück an das Stromnetz, um Ihr Bürogebäude mit Strom zu versorgen.

Dies wird als Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) bezeichnet. Sie wurde von der Nuvve Holding (NVVE, ISIN: US67079Y1001) entwickelt. Das Unternehmen befindet sich auch in unserem 1000%-Chancen-Depot. 

Im Wesentlichen wird V2G erneuerbare Energie für unsere Häuser, Büros und Gemeinden effizienter machen. Diese Idee ist so bedeutend, dass Nuvve vorige Woche als Kooperationspartner des US-Energieministeriums ausgewählt wurde.

Im Rahmen der Vereinbarung wird Nuvve mit Regierungsbehörden, Versorgungsunternehmen und führenden Unternehmen der Elektrifizierungsbranche zusammenarbeiten, um verschiedene Technologien zur Integration von Fahrzeugen in das Stromnetz zu vermarkten. Ich glaube, dass diese Technologien bis 2030 zum Mainstream gehören werden. Nuvve steht ein gewaltiger Schub bevor.

Die aktuelle Marktentwicklung

In den vergangenen Tagen ist an den Märkten viel passiert. Ich will Sie deshalb im Folgenden auf den aktuellen Stand bringen. Wir haben in den letzten Tagen einen weiteren steilen Ausverkauf erlebt. Ausgelöst wurde er durch die schlechten Quartalszahlen von Netflix am Dienstagabend. Netflix hat Abonnenten verloren. 

Die Netflix-Aktien sind daraufhin um 30 % eingebrochen. Und das löste einen weiteren großen Ausverkauf an den Technologiemärkten aus. Alle großen Technologie-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) wurden abverkauft, und dies schlug sich auch auf mittelgroße Aktien und dann auch auf Wachstumswerte mit geringer Marktkapitalisierung nieder.

Die Inflationssorgen in den USA nehmen zu

Es gibt noch einen anderen Grund, warum die Tech-Aktien jetzt verkauft werden. Und das ist das, worüber ich seit etwa einem Jahr spreche: Der Anstieg der langfristigen Zinsen.

Die 10-Jahres-Rendite für US-Staatsanleihen ist über 2,9% gestiegen. Wir nähern uns der 3%-Marke, die von vielen Analysten als Grenze gesehen werden. Es geht dabei nicht vordergründig darum, dass wir uns dieser Marke nähern, sondern wie schnell es geschehen ist. 

Russland ist Anfang März in die Ukraine einmarschiert. Seitdem geht es geradewegs nach oben. Erst über 2%, und jetzt sind wir bereits bei fast 3%. Ich denke, es gibt eine echte Angst im Markt, dass die Zinssätze bis zum Ende des Jahres noch einmal deutlich höher sein könnten. 

Höhere Zinsen würden zu einer Verlangsamung der Kreditvergabe an die Wirtschaft und zu einer Bremsung der Immobilienmärkte führen. Meiner Meinung nach sehen wir am Immobilienmarkt bereits erste Anzeichen einer Abschwächung. Der Zins für die 30-jährige Hypothek liegt in den USA bereits bei etwa 5,5%. Noch Ende letzten Jahres lag er unter 3%.  

Es ist also ein enormer Anstieg der Kreditkosten zu verzeichnen, der die Häuser noch teurer macht. Gleichzeitig sind die Baukosten gestiegen. Häuser kosten heute im ganzen Land rund 20% mehr. In einigen Städten in Florida, Arizona und Idaho, sind die Hauspreise sogar um 40% gestiegen. Es kam zu einem enormen Immobilienboom, vor allem, weil viele Menschen aus Staaten mit hohen Steuern in Staaten mit niedrigen Steuern (und schönerem Wetter) zogen.

Am Markt passiert noch mehr. Der Markt für Hochzinsanleihen beginnt zu schrumpfen. Das ist ein Zeichen für abnehmende Risikobereitschaft bei den Investoren. 

Das bedeuten die steigenden Zinsen für Anleger

Die Hypothekenzinsen und die Zinsen für Autokredite steigen. Das wird zu einer Verlangsamung der Kreditvergabe führen. Die Konsumausgaben werden folglich zurückgehen. Wir sehen das bereits in einigen Daten des verarbeitenden Gewerbes. 

Der rückläufige Konsum wird auch zu einer niedrigeren Inflation führen. Die Geldmenge, die sich im Wirtschaftskreislauf befindet, wird durch die hohen Zinsen aus dem Markt gesaugt. Die Befürchtung, dass wir bis Ende des Jahres einen Leitzins von 5 % haben könnten, ist meiner Meinung nach also falsch. 

Ironischerweise entwickeln sich Wachstumsaktien in einem Umfeld mit geringerem Wachstum besser. Der Grund dafür ist, dass Fondsmanager Wachstum brauchen. Und wenn das zyklische Wachstum langsam ist, wählen sie die Unternehmen aus, die ein höheres Wachstum in der Zukunft erwarten lassen.

Ich glaube also, dass die Kursrückgänge, die wir jetzt erleben, nur vorübergehend sein werden. Es läuft die Anpassung an ein höheres Zinsniveau. Viele Tech-Aktien wurden ausverkauft, aber am Ende werden sie einige erstaunliche Entwicklungen machen können. Ich glaube, dass wir jetzt den Tiefpunkt erreicht haben. 

Der Nasdaq hat zwischen Ende Dezember und Mitte März fast 30% verloren. Ich denke, dies ist einer dieser Bärenmärkte, bei denen wir rückblickend sagen werden, dass es viele Gelegenheiten gab, bei den Tiefstständen zu kaufen. Auch wenn es sich im Moment eher so anfühlt, als würde die Welt untergehen. Aber so fühlen sich Bärenmärkte an. Sie fühlen sich an, als würden die Aktien nie wieder ansteigen. Und bevor man sich versieht, ein Jahr später, vielleicht auch zwei Jahre später, erreichen all diese Aktien neue Allzeithochs.

Wir werden in den nächsten Wochen weiterhin sehr vorsichtig vorgehen. Aber es wird Fälle geben, in denen ich denke, dass es an der Zeit ist, einige starke Wachstumsunternehmen mit einem erheblichen Kursabschlag zu kaufen. Ich denke, dass wir in den nächsten Wochen einige solche Gelegenheiten entdecken werden. 

Herzliche Grüße,

Ian King

Chefanalyst Ian Kings 1000% Chancen